1. Advent - Gedanken zu Lukas 11, 9-10
„Darum sage ich euch: Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.“ Lukas 11, 9-10
Diese Zusage gilt für unser aller Leben, nur ist es mit unserem Glauben oft nicht so weit her, als dass wir darauf vertrauen. Ich wünschte für mein eigenes Leben, dass ich das bedingungslos annehmen könnte. Gott versorgt uns mit allem, was wir für und in unserem Leben benötigen. Doch wie oft bemerken wir das tatsächlich? Wir schauen viel zu oft auf das, was uns fehlt und auf unsere unerfüllten Wünsche. Das was laut und präsent ist, dies nimmt unsere Aufmerksamkeit emotional und mit allen Sinnen gefangen. Wir sind traurig oder sogar wütend, wenn Dinge nicht so laufen wie wir uns das vorstellen. Das Schlimmste daran ist, dass wir zu guter Letzt auch noch Gott für unsere Misere verantwortlich machen. Dabei ist es doch unsere Entscheidung auf was wir unseren Blick richten. Natürlich gibt es schlimme Situationen in denen wir oder andere Menschen sich befinden. Und na klar gibt es Dinge, die ungerecht und für uns nicht nachvollziehbar erscheinen. Jedoch sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass wir nur einen Bruchteil der Situation sehen können, einzig Gott sieht das große Ganze und er hat einen Plan – ja auch für dein Leben. Ich wundere mich manchmal über Menschen, die mir einerseits sagen, sie glauben nicht an Gott und andererseits machen sie ihn für all das Böse auf unserer Welt verantwortlich. Aber warum eigentlich?
Es gibt so unglaublich viele Dinge, die wir nicht verstehen und erklären können. Wenn ich jedoch auf einen liebenden Vater vertraue, bin ich getragen und brauche nicht für alles eine Erklärung und muss auch nicht alles verstehen. Das Einzige, was ich brauche ist Glaube und Vertrauen. „Bittet und ihr werdet bekommen!“ Warum fangen wir nicht endlich an ihn zu bitten, statt uns zu ärgern und öffnen die Augen für seine Wunder, auch die ganz kleinen. „Suchet und ihr werdet finden!“ Auch wenn wir uns auf „Irrwegen“ befinden, ist es doch wichtig unterwegs zu sein um fündig zu werden. Nur im Gehen können wir den richtigen Weg oder den richtigen Platz finden. „Klopft an und euch wird geöffnet!“ Geht vorwärts im Vertrauen auf einen wunderbar liebenden Vater, der unseren Weg bereiten wird. Er wird für dich Türen öffnen, aber auch „falsche“ Türen fest verschließen, wenn du ihn nur lässt. Gott zwingt uns zu rein gar nichts, er gibt uns die Wahl und wir dürfen frei entscheiden. Und wenn wir eine Entscheidung getroffen haben, dann sollten wir losgehen, vertrauen und nicht aufgeben, wenn uns Wind entgegenschlägt. Wenn es mal nicht so läuft, wie wir es erwartet haben, ist es auch dort schlussendlich unsere Entscheidung und auch unsere Verantwortung worauf wir unseren Fokus richten. Hier frage ich mich immer, was ist mit Situationen, die ich nicht in der Hand habe? Ja selbst dort habe ich die freie Entscheidung wie ich damit umgehe. Ich darf daran zerbrechen, verzweifeln und auch wütend sein…Na klar! Aber bringt mich das weiter? Ich darf aber auch mit meiner Verzweiflung, meinen ganzen Emotionen und auch meinem Zerbruch zu Gott gehen und ihn um „Heilung“ bitten. Er lässt uns nicht damit allein, er ist an unserer Seite auch wenn es nicht so scheint.
Meine Challenge ist gerade zu lernen, bei allen Dingen, die mich herausfordern, als erstes den Weg zu Gott zu suchen. Einzig er weiß was ich brauche und was zu tun ist. Oft gelingt mir das noch nicht so gut, aber auch hier ist es meine Entscheidung aufzugeben oder weiter dran zu bleiben. Wenn es nötig ist auch immer wieder von vorn zu beginnen, solange bis meine Entscheidung in Fleisch und Blut übergegangen ist und der Weg zu IHM ganz selbstverständlich ist.
Wofür entscheidest du dich heute?